Minca, Kolumbien - 18. bis 21. März 2015

(Video)

Während ich diesen Blogeintrag schreibe, sitzen wir zusammen mit Ana Maria und Mike an einem der traumhaften Strände an der Karibik Kolumbiens. Es ist so schön, dass wir die beiden getroffen haben. Wie's dazu kam:

In Cartagena kehrte Luisa von ihrem Kurztripp zurück und schwärmte von der kleinen Ortschaft Minca. Immer wieder fragte ich mich, warum mir dieser Name so bekannt vorkam. Bis es mir durch den Kopf schoss: "Das ist doch der Ort, wo sich Ana Maria und Mike nach ihrer langen Reise niedergelassen haben!" Sofort die alten Mails gecheckt und genau so ist es: Ana Maria, eine ehemalige Arbeitskollegin bei Meng und Partner, hat sich nach einer Weltreise in Kolumbien niedergelassen und lebt mit ihrem Mann in Minca! Glücklicherweise konnten wir kurzfristig den Kontakt herstellen und wurden von den beiden spontan in ihr Haus eingeladen.

Isabel, unsere Host in Cartagena, hat für uns die Weiterfahrt organisiert und so fuhren wir im angenehm klimatisierten Kleinbus nach Santa Marta, wo wir kurz vor Mittag eintrafen. Als erstes sind wir bei Expotour vorbei, haben bei Cristian den Trekk zur Ciudad Perdida gebucht und gleich mal unser grosses Gepäck dagelassen. Anschliessend ging's per Collectivo nach Minca hoch. Auf rund 600 m oberhalb von Santa Marta liegt dieses idyllische, hübsche, verschlafene Nest, wo Ana Maria uns mit ihrem "Worldmobil" - zu einem Wohnmobil aufgerüsteter Toyota LandCruiser - im Dorfzentrum abgeholt hat. Mit diesem riesigen Gefährt sorgst du nicht nur hier in Minca für reichlich Aufsehen! In Australien gekauft, per Containerschiff nach Buenos Aires überführt und viele spannende km auf den Rädern... da sich das Fahrzeug in Kolumbien nicht einlösen lässt, steht es zum Kauf... wir überlegten ein paar Minuten. Aber unser Budget gibt das nötige Kleingeld nicht her. Zudem wollen wir doch gar nicht nach Australien. Oder??

Wir wurden von Ana und Mike herzlich empfangen und hatten einen wunderbaren Abend mit lecker Essen und Rotwein. Wir schliefen hervorragend und erwachten bei Vogelgezwitscher und mit spektakulärem Blick auf die wunderbaren Wälder der Sierra Nevada. Bei Tageslicht bestaunten wir die Gegend und das luftige, 2-stöckige Bambus-Traumhaus. Bei klarer Sicht sieht man Santa Marta und die Küste. Mike und seine zwei Mitarbeiter waren gerade dabei, die Fenster neu einzusetzen. Es gibt noch viel zu tun, wie Mike sagt. Und da steckt schon so viel Arbeit in dem tollen Haus! Wir sind total begeistert!

Während Mike am Haus rumwerkelt, nimmt uns Ana Maria mit ins Dorf, wo sie noch ein paar Besuche macht und wir dann anschliessend das Quadrimoto abholen, um auf ihre Finca hochzufahren. Mike hat uns extra noch eine Pumpe mitgegeben, und so konnten wir alle 4 Reifen gut mit Luft versorgen für die steile und holprige Fahrt auf unbefestigten Pisten. War das ein Spass! Unvorstellbar, wie die Strecke in der Regenzeit ausschaut. Aber Ana Maria meint, die wäre mit Töff oder Quadrimoto fahrbar. Die hat Nerven ;-)

Auf dem Weg machten wir Halt beim verpeilten (bekifft? besoffen? beides?) Jonas, einem Deutschen, der gerade dabei war, ein neues Bier zu brauen. Die Brauerei wurde erst kürzlich in einer ehemaligen Kirche eingerichtet. Der Typ war schon etwas schräg drauf. Aber sein Bier ist echt lecker! Gleich nebenan befindet sich die Hacienda Cafetera La Victoria, wo wir uns auf einer Führung die Kaffeeverarbeitung zeigen liessen. Sehr spannend. Über Stock und Stein ging es dann im Quadrimoto weiter. Auf der Finca von Ana und Mike wachsen auf rund 1'200 m  Mangos, Zitrusfrüchte, Guanabanas (Sevi's Nummer 1), Lulos und Kaffee. Der organisch angebaute Kaffee wird per Hand geerntet und aussortiert. So ein guter Kaffee! Ich will mich jetzt hier nicht im Detail verlieren, aber die beiden verfolgen ganz tolle Projekte und Geschäftsideen. Wir drücken die Daumen und wünschen viel Glück und gutes Gelingen!

Kaum auf der Finca oben angekommen, mussten wir feststellen, dass einer der Vorderreifen platt war. Gut, hat Mike uns die Pumpe mitgegeben. Saublöd, haben wir die im Dorf unten gelassen.... Kein Netz hier oben. Was tun? Ana überlegt nicht lange und entscheidet, das Quadrimoto beim Nachbarn unterzustellen, zu Fuss Richtung Minca (3 Stunden!) zu laufen und sobald wie möglich Mike anzurufen, damit er uns entgegenkommt. Das war ein schöner Spaziergang. Und Mike haben wir dann auch erreicht. Der hat sich gefreut! ;-) Kurz nach Einbruch der Dunkelheit waren wir zurück in Minca und belohnten uns mit einem leckeren Essen beim "Italiener".

Während Mike mit Pacho am nächsten Morgen bereits losgefahren ist, um unser Quadrimoto-Problem zu lösen, haben wir derweil ausgeschlafen und das reichhaltige Frühstück von Ana genossen. Mit frischem Guanabana-Saft! Sevi war sofort angefixt. Später kamen wir doch tatsächlich auch noch in den Genuss eines tropischen Regens - unüblich für diese Jahreszeit. Aber da es seit Dezember nicht mehr geregnet hat, mehr als nur willkommen für Natur und Mensch! Auf der offenen Terrasse genossen wir die Abkühlung. 2 Stunden später war's schon wieder vorbei und Sevi und ich machten uns auf den Weg zu den Cascadas. Vorher mussten wir im Auftrag von Mike mit einem Pack Gummibärchen bei Brigitte und Omar vorbei. Bei den beiden war's dann so gemütlich, dass es anschliessend zu spät für die Wasserfälle war und wir im Dunkeln nach Minca zurück sind.

Da wir zur Ciudad Perdida wandern wollten, mussten wir bereits am nächsten Morgen früh nach Santa Marta zurück. Der von Ana bestellte Privatfahrer kam einfach nicht. Kann in Kolumbien schon mal vorkommen. Sich ärgern nützt nichts. Ist halt so. Darum hat uns Ana ins Dorfzentrum gefahren, wo zum Glück gleich ein Collectivo bereit stand. So standen wir also pünktlich bei Expotour und waren bereit für das nächste Abenteuer...




Regenfront

Idylle am Fluss

Bier braut man hier in der Kirche

Cafetera La Victoria

Kaffeesprössling






zu Fuss nach Minca...

Ana sucht Netz

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