Valparaìso, Chile - 16. Januar bis 19. Januar 2015

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Valparaìso erstreckt sich über eine Vielzahl von Hügeln (cerros), hat ca. 300'000 Einwohner und liegt westlich von Santiago an der Pazifikküste.

Hafenstadt, Hauptsitz des chilenischen Kongresses, Künstlerstadt, Stadt der Wandmalereien und der Graffitis. Vorallem in den Altstadtvierteln des Cerro Alegre und des Cerro Concepción hat jede nur denkbare Fläche mindestens einmal Bekanntschaft mit einer Spraydose oder einem Farbpinsel gemacht. Seien es freistehende Wände, Mauern, ganze Häuser, Türen, Briefkästen oder die Müllabfuhr: Farbenfrohe Bilder, wo man hinschaut. Valparaìso gilt als kulturelle Hauptstadt Chiles. Der historische Stadtkern wurde zurecht zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.

Valparaìso ist aber auch die Stadt der üblen Gerüche, der stinkenden Busse, der überfüllten Hauptstrassen und der streunenden Hunde. Die Kleinkriminalität nimmt stetig zu und Diebstähle sind hier wohl an der Tagesordnung: Immer wieder wurden wir von besorgten Einheimischen darauf aufmerksam gemacht, unsere Taschen unbedingt vorne zu tragen, nur das Allernötigste mitzunehmen, den Hafen zu meiden und bei Dunkelheit auch für kleine Strecken ein Taxi zu rufen. Wir haben die Ratschläge gerne befolgt und fühlten uns zu keiner Zeit unsicher.

Unser Hostal Casa Amarilla liegt auf dem Cerro Artillería und bietet eine traumhafte Sicht über die Stadt und den Hafen. Wir hatten grosses Glück und kriegten das Zimmer mit einem sensationellen Ausblick auf die Stadt und den Hafen! Ana und ihre Familie gaben uns super Tipps und verwöhnten uns täglich mit einem exzellenten Frühstück. 

Von den unzähligen Hügeln aus lässt sich gut beobachten, wie im Hafen die Containerschiffe beladen werden. Und  immer mal wieder legt ein Kreuzfahrtschiff an, welches Menschenmassen ausspuckt, die dann im Eiltempo die Hügel erklimmen und für ein paar Stunden die Funiculares (Standseilbahnen), die Ascensores (Lifte) und die Aussichtsplattformen überfluten. Wir sind dann einfach zu Fuss über unzählige Stufen die Hügel hoch und runter und haben auf dem Weg viele Kleinigkeiten entdeckt, die diesem Ort Charm verleihen.

Jetzt aber ist es an der Zeit, die Stadtluft gegen die Landluft auszutauschen. Per Nachtbus machen wir uns auf ins chilenische Seengebiet (Región de los Lagos). Nächster Halt: Puerto Varas am Lago Llanquihue....

Santiago de Chile - 13. Januar bis 16. Januar 2015

Die Hauptstadt Chiles empfängt uns mit stahlblauem Himmel und rund 35 Grad. Was für ein Kontrast zu den kalten Temperaturen in der Schweiz! Wir geniessen die Wärme, saugen die Sonnenstrahlen auf und tauchen in die quirrlige Grossstadt ein.

In Santiago leben gut 5 Mio. Menschen. Zusammen mit dem angrenzenden Umland hat die Región Metropolitana rund 6 Mio. Einwohner, das sind 40 % der gesamten chilenischen Bevölkerung. Von einer Stadt in dieser Grössenordnung erwarteten wir eine gewisse Anonymität. Die Stadtbewohner aber überraschten uns immer wieder mit ihrer freundlichen, sozialen und offenen Art. Wir kauften bei "Claro" eine SIM-Karte und erhielten dazu ein paar tolle Stadt-Tipps von Nelson, der uns nach einem interessanten Gespräch sogar anbot, günstig bei ihm zuhause zu übernachten. Leider hatten wir da unsere Unterkunft schon bezahlt. Nelson meinte zudem, wir könnten ihn jederzeit anrufen, wenn wir später Fragen hätten oder eine Bleibe suchten.

Als wir in der Metro nicht gleich den richtigen Ausgang fanden und suchend in der Halle herumstanden, bot uns ein freundlicher Mann spontan seine Hilfe an. Und als wir einige Tage später mit dem ganzen Gepäck zum Busbahnhof wollten, hat uns ein Mann in der Metro unaufdringlich gefragt, wo wir denn hin wollten und hat uns die richtige Station gezeigt.

Die ersten Tage in Chile verbrachten wir nun also damit, die Innenstadt Santiagos zu durchstreifen und uns einen Weg durch die Menschenmassen zu bahnen. Etwas Ruhe fanden wir auf dem Cerro Santa Lucia oder dem Cerro San Cristobal, von wo man einen herrlichen Blick über die Stadt hat. Leider war die Sicht nicht ganz so klar.... Santiago liegt in einem Talkessel, umrundet von Hügeln und teils hohen Bergen. Gerade in der warmen Sommerzeit zirkuliert die Luft hier schlecht. Dies führt zu Smog und es ist heiss.

Nach einem kleinen Abstecher ins südlich der Hauptstadt gelegene Weinanbaugebiet im Maipo-Tal, was wohl als bestes Anbaugebiet Chiles gilt, entschlossen wir uns dann, ans Meer zu fahren und dem viel gerühmten Valparaìso einen Besuch abzustatten. Wir sind gespannt...


Plaza de Armas

Es kann losgehen

"In 20 Jahren wirst du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke." (Mark Twain)

Job, Wohnung und Auto sind weg, die Koffer gepackt, ein weiterer Bruder unter der Haube, eine fette Party gefeiert. Wir sind startklar, es kann losgehen.

Lagerraum ist so gut wie voll