Von Ushuaia via Mendoza nach Cartagena - 21. bis 27. Februar 2015

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Von Ushuaia sind wir - wieder mit dem Bus! - nach Punta Arenas gefahren. Ein kurzer, 10-stündiger Trip mit nur einem Grenzübergang. Wir haben in Punta Arenas in einem netten Hostel übernachtet und uns zum Abendessen nochmal mit Antje getroffen. Am nächsten Tag ging es zunächst mit dem Flugzeug zurück nach Santiago. Der dreistündige Flug war sensationell. Meine Flugangst habe ich wie üblich mit Glückspillen bekämpft und wir konnten bei perfektem Wetter noch einmal die Highlights der letzten Wochen an uns vorbei ziehen sehen. Die Gletscher Perito Moreno und Upsala, der Lago Argentino, Fitz Roy (wieso musste ich nur beim Wandern schon immer an diesen Sketch denken?), die Estancia Cristina und der Vulkan Osorno sehen auch aus der Luft spektakulär aus und zeigen ihre Dimensionen eindrücklich.

In Santiago ankommen war ein wenig wie nach Hause zu kommen. Wir haben im Hostel an der Plaza de Armas übernachtet und sind am nächsten Tag mit dem Bus nach Mendoza aufgebrochen. Wieder 10 Stunden, wieder die chilenisch-/argentinische Grenze passieren. Der Grenzübertritt alleine dauerte diesmal 3 Stunden!! Aber die Fahrt über die Anden war wunderschön! Wir hatten das Glück, auf den vordersten Plätzen im Oberdeck des Busses zu sitzen und hatten freie Sicht auf unseren 500 Zoll Monitor.

Mendoza empfing uns sogar abends um acht noch mit einer Mordshitze. Wir haben im Independencia Hostel im Herzen der Stadt eingecheckt. Das Hostel war super. Sehr verwinkelt, mit hohen Räumen und heimeligem Holzdekor. Die Crew war sehr herzlich. Die Gäste allerdings waren sehr distanziert. So haben wir beschlossen, auf eigene Faust die Weingüter der Region zu besuchen. Wir haben den lokalen Bus genommen und uns in Luján de Cuyo Fahrräder gemietet. Mit diesen haben wir verschiedene Weingüter angesteuert und deren Wein degustiert. Die Fahrräder waren schon nüchtern schwierig zu kontrollieren und wir haben deshalb die Destillerie zum Schluss ausgelassen. Das war ein guter Entscheid, denn im Hostel gab‘s von 19.00 – 21.00 Uhr gratis Wein. Die Stimmung im Hostel sollte sich am nächsten Tag schlagartig ändern, als König Fussball das Zepter übernahm. Ich schaute in der Lobby zunächst alleine den Kracher Bayer Leverkusen gegen Atletico Madrid. Hier verkaufen sie das Quilmes Bier in handlichen 1-Liter-Flaschen, welche bei diesen Temperaturen genau für eine Halbzeit reichen. Die Stimmung wurde (zumindest bei mir) immer besser und es gesellten sich immer mehr Leute dazu. Dank der Zeitverschiebung beginnen die Champions-League-Spiele hier bereits um 17.00 Uhr. So war nach dem Spiel (ich weiss nicht mehr, wie's geendet hat) direkt die Gratis-Weinrunde angesagt. Ich hab' den Fusel in mich reingeschüttet, als wär's Sirup und kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich eine Mords-Sause angestossen habe. Dummerweise habe ich davon aber nicht mehr viel mitgekriegt. Um 22.00 Uhr war bei mir LiLö.

Timing ist ja bekanntlich etwas sehr wichtiges. Und ihr werdet mir glauben, dass diese Aktion am Abend vor einem 22-stündigen Trip suboptimal „ge-timed“ (komisches Wort) war. Mir war speiübel, als wir in den Bus stiegen…

Die Strecke zurück nach Santiago kannten wir ja schon. Verkatert ist sie übrigens nicht mehr ganz so schön. In Santiago ging es dann direkt zum Flughafen (wo ich endlich wieder feste Nahrung zu mir nehmen konnte), und um Mitternacht startete unser Flug via Bogota nach Cartagena, Kolumbien. Für den Nachtflug gab es nicht mehr Glücks- sondern Schlafpillen. Gute Nacht!