La Boda: Hochzeit von Claudia & Simon in La Paz - 3. Oktober 2015


Zurück in La Paz, hatten wir als erstes mal wieder mit der Höhe zu kämpfen. Auf 3'500 m bekommt Sevi Kopfschmerzen und ich kann nachts nicht schlafen. Nach einer unruhigen und eher schlaflosen Nacht machten wir uns am nächsten Morgen etwas groggy auf in die Innenstadt. Da trafen wir uns mit Claudia in ihrem Tomate Café, wo wir ihr bei den Hochzeitsvorbereitungen halfen. Tischdeko stand auf dem Programm. So verbrachten wir ein paar bastelnde Stunden und dekorierten Weinflaschen. Am Mittag holte Claudia ihr Kleid ab und wir machten uns auf, Sevi's Anzug auszuleihen. Den hatten wir vor unserem Ausflug nach Rurrenabaque bereits "vor-ausgesucht". Wir hatten Glück, der Anzug war noch da. Es war nämlich der einzige, der nicht zu kurze Ärmel und Hochwasserhosen hatte... die kleinen Bolivianer ;-) An einem der tausend Marktstände kauften wir dann noch das passende Hemd zur geliehenen Krawatte. Schuhe und Gürtel hatten wir bereits vor zwei Wochen gekauft - zusammen mit meinem Outfit. Wir waren also kleidertechnisch ready. Am späteren Nachmittag trafen wir uns wieder mit Claudia und holten mit ihr die Ringe beim Juwelier ab. Da sie keine Rechnung dafür haben wollte, sprang ein fetter Rabatt für sie raus! So läuft das hier. Anschliessend gingen wir in einen Supermarkt, besorgten die restlichen Dinge, die ihr noch fehlten und brachten alles ins Tomate. Claudia, die Ärmste, machte sich dann auf den Weg zur Uni. Nebenbei studiert sie nämlich noch Wirtschaft/Office Administration und hatte an dem Abend eine Prüfung zu schreiben. Auf dem Heimweg holten Sevi und ich noch unser Hochzeitsgeschenk ab: ein Gutschein fürs Restaurant Swissfondue. Jean-Claude gab uns für die Deko Fähnchen mit den Schweizer Kantonen mit. 

Am Tag vor der Hochzeit gingen Sevi und ich zum Quartier-Coiffeur und dann wieder zu Claudia ins Tomate. Da waren Claudia und ihr Team bereits damit beschäftigt, neben dem Tagesgeschäft das Hochzeitsmenu vorzubereiten. Das Tomate ist ein vegetarisches Restaurant und somit auch das Menu fleischlos. Wir halfen in der Küche mit und warteten auf Claudias Onkel, der dann am Abend mit seinem Minibus vorbeikam. Wir luden alles in den Bus, holten Simon und seinen Kühlschrank zuhause ab und fuhren aufs "Festgelände". Dieses liegt ca. eine Autostunde ausserhalb von La Paz in einer ländlichen Gegend. Von da hat man eine fantastische Aussicht rüber auf El Alto und die umliegenden Berge. Es war schon spät. Wir luden also alles aus und machten uns gleich auf den Rückweg.

Nun war er da, der grosse Tag von Claudia und Simon. Da Claudia die gesamte Hochzeit selber geplant und organisiert hatte, war sie früh morgens schon unterwegs, um in der Küche nach dem Rechten zu sehen. Zudem hatte Simon vergessen, ein Hemd zu besorgen. So ging Claudia los und kaufte eines. Wir trafen uns um 10.00 Uhr mit ihr am Plaza Humbolt und nahmen ein Colectivo. Auf dem Festplatz angekommen, waren Jean-Claude, Simon und zwei weitere Helfer bei den Vorbereitungen. Tische, Stühle, Pavillons, Deko, Beleuchtung, Getränke etc. etc. Auf 14 Uhr waren die Gäste bestellt, die Zeit drängte. Wir packten also gleich mit an. 

Mit einiger Verspätung trafen dann die Kosmetikerinnen ein und Claudia konnte sich endlich mal hinsetzen. Zur Ruhe kam sie allerdings nicht: es gab zuviel, was noch erledigt werden musste. Zeitgleich hatte ein heftiger Regen eingesetzt - die Openair-Zeremonie drohte, ins Wasser zu fallen und draussen kümmerte sich Simon im Hochzeitsanzug um die letzten Details und wurde klatschnass. Auf den letzten Drücker wurde alles fertig. Als die Gäste eintrafen, hatte es aufgehört zu regnen und wenig später kam sogar die Sonne durch! 

Der erste Teil der Hochzeit bestand aus der zivilen Trauung. Da kam bei der Braut kurzzeitig Panik auf, als sie während der Ansprache der Standesbeamtin feststellte, dass die Ringe fehlten. DER Klassiker.... die Trauzeugin reagierte geistesgegenwärtig, schlich sich rückwärts raus und holte die Ringe aus Claudias Tasche. Kaum einer hat was bemerkt. Gleich im Anschluss fand die traditionelle Indio-Zeremonie statt. Es war sehr schön zuzuschauen, auch wenn wir nur einen Bruchteil davon verstanden.

Nach dem offiziellen Teil ging es zum Apero über, die Livemusik spielte und es wurde getanzt. Dann wurde das vegetarische Buffet eröffnet. Das Küchenteam hatte das Besteck vergessen und so behalfen sich die Gäste mit den vorhandenen Löffeln und mit kleinen Zangen. Später am Abend sassen alle um das grosse Lagerfeuer, es wurde getrunken, gelacht und getanzt. Eine runde, gelungene und farbenfrohe Feier und wir sind glücklich, dass wir daran teilhaben durften.


























1 Kommentar:

  1. Hallo ihr beiden!
    Wir hoffen ihr kommt gut weiter auf eurer Reise.
    Gerade eben hab ich den Beitrag gelesen über unsere Hochzeit :-)
    Ihr seid uns wie Engel zu Hilfe gekommen echt. Vielen Dank für alles!!!
    Inzwischen ist auch mein Vater wieder abgereist und es kehrt wieder Alltag ein. Bestimmt sehen wir uns dann irgendwann hoffentlich bald wieder in Brugg.
    Graaaan y fuerte abrazo
    Claudia y Simon

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