Foz do Iguaçu, Brasilien - 27. bis 29. November 2015

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Foz do Iguaçu hat uns mit Regenwetter empfangen und wirkte nicht gerade einladend. Nach einer verhältnismässig kurzen, 14-stündigen Busfahrt aber fast ohne Schlaf sind wir total gerädert im Hostel angekommen. Unser Zimmer stand zwar noch nicht bereit, aber wir durften ohne Aufpreis die Zeit am Frühstücksbuffet totschlagen. Toller Service! Um elf Uhr konnten wir endlich einchecken und sind kurz darauf in einen komatösen Schlaf gefallen. Da konnte auch die gratis Caipirinha-Runde nichts ändern. Im Halbschlaf habe ich uns an der Tanke noch etwas zu essen besorgt, um anschliessend gleich wieder weiter zu schlafen.

Am nächsten Tag regnete es immer noch. Wir beschlossen, trotzdem zu den berühmten Wasserfällen zu fahren; ihres Zeichens UNESCO-Weltnaturerbe, Highlight jeder Südamerika-Reise und natürlich auch der Grund unseres Besuches. Die Wasserfälle liegen etwa zu dreiviertel auf argentinischem Staatsgebiet. Diesen Teil wollten wir uns zuerst anschauen. Im Bus haben wir Belinda aus Züri kennengelernt. Da sie eine Bootstour zum Wasserfall gebucht hatte und wir nicht, zogen wir getrennt los, um den Nationalpark zu erkunden. Wieder einmal hatten wir unglaubliches Glück, denn just in dem Moment, als wir beim Park angekommen sind, hörte es auf zu regnen. Wir gingen als erstes zum Teufelsschlund (Garganta del Diablo). Über eine gewagte Stegkonstruktion wurden die Touristenmassen quer über den Fluss direkt zur Kante des gigantischen Wasserfalles geleitet. Aufgrund der hohen Niederschlagsmenge in den letzten Tagen stürzte überdurchschnittlich viel Wasser die 82 Meter herab. Das war wahnsinnig beeindruckend und wir wurden durch die aufstäubende Gischt ziemlich nass. Anschliessend sind wir die zwei Wanderwege abgelaufen, bei denen sich immer wieder tolle Ausblicke auf die Fälle offenbarten. Abends um fünf sind wir beim Parkplatz wieder auf Belinda gestossen. Die ärmste musste sich komplett neu einkleiden, weil sie nach der Bootsfahrt nass bis auf die Haut war.

Zurück im Hostel liessen wir dieses Mal die Caipi-Runde nicht aus. Lucas aus Sao Paulo, der 13 Sprachen fliessend spricht, gesellte sich zu uns. Gemeinsam gingen wir in einer Churrascaria essen. Hierbei handelt es sich um ein typisch brasilianisches Lokal, bei dem man sich am Buffet mit Beilagen bedient und die Angestellten im Minutentakt mit Fleischspiessen vorbei kommen. Wenn man nicht „nein“ sagen kann, ist man nach 10 Minuten gemästet wie ein Schwein (und von dem gibt’s auch reichlich auf den Teller).

Am zweiten Tag stand noch die brasilianische Seite auf dem Programm und wir machten uns gemeinsam mit Belinda auf den Weg. Zuerst schauten wir uns den gigantischen Vogelpark an. Die meisten Tiere machten eher einen depressiven Eindruck oder sind sonst wie verhaltensgestört. Kein Wunder, da für sie kaum Rückzugsraum besteht und jeden Tag tausende von Besuchern vorbei strömen.

Nach dem Vogelpark entschloss ich mich spontan, einen Helikopterflug zu buchen. Die Wasserfälle sehen aus der Luft fast noch spektakulärer aus. Erst von oben sieht man, wie tief eingebettet im Dschungel diese liegen. Der 90 USD teure Spass war aber nach acht Minuten bereits wieder vorbei. Zu Dritt zogen wir los, die Wasserfälle noch einmal von unten zu bestaunen. Auch von dieser Seite ein riesen Spektakel.

Es blieb noch Zeit für ein gemütliches Essen direkt am Fluss. Danach brachte uns der Shuttlebus zum Hostel zurück. Belinda war so lieb und liess uns in ihrem Zimmer Duschen. Das war vor der anstehenden 27-stündigen Reise Gold wert. Vielen herzlichen Dank Belinda und auf ein baldiges Wiedersehen.














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