Fiordland, Neuseeland - 16. bis 23. März 2016

(Video)

Am Morgen unserer Abreise in Wanaka hatte Andy eine Überraschung für uns parat: Er musste zwar schon ganz früh zur Arbeit, informierte aber per SMS, dass er uns ganz kurzfristig noch auf seinen 10-Uhr-Flug in den Milford Sound einbuchen konnte! Wir konnten unser Glück kaum fassen und waren ganz aufgeregt. Da wir sofort nach Queenstown aufbrechen mussten, blieb nur noch wenig Zeit zum Packen und für ein kurzes Frühstück. Danach verabschiedeten wir uns von Myl und fuhren über den Crown Range von Wanaka nach Queenstown. Nach gut einer Stunde erreichten wir pünktlich den Flughafen, wo wir bei Milford Sound Flights bereits von Andy erwartet wurden. In einer kleinen Maschine (12 Plätze) hoben wir ab und flogen bei traumhaftem Wetter über Queenstown, den Lake Wakatipu und die Südlichen Alpen in den Milford Sound hinein. Auf dem Hinflug sass ich als "Co-Pilot" neben Andy und hatte von da vorne natürlich die beste Aussicht! Aber das war noch nicht alles! Denn Andy wäre nicht Andy, hätte er uns nicht auch noch Plätze auf der zweistündigen Schiffstour im Milford Sound besorgt. Der Tag hätte perfekter nicht sein können. Und als ob das nicht schon längst genug gewesen wäre, wollte Andy kein Geld von uns haben... Es blieb uns nichts anderes übrig, als uns mit einem grossen Apero für das Milford Sound Flights Team wenigstens ein kleines Bisschen zu revanchieren. Dann mussten wir uns leider auch von Andy verabschieden. Wir hatten eine tolle Zeit, haben viel erlebt und sind unendlich dankbar! 

Immer noch ganz aus dem Häuschen, fuhren wir am Nachmittag am wunderschönen See entlang von Queenstown via Glenorchy nach Kinloch und richteten uns da auf dem DOC Campingplatz ein. Am Abend kam ein kalter Wind auf und wir verkrochen uns früh in unser super gemütliches Autokino, um ein paar Folgen "Breaking Bad" zu gucken.

Am nächsten Morgen brachen wir noch vor Sonnenaufgang und ohne Frühstück zum nahegelegenen Ausgangspunkt für den Routeburn Track auf. Eigentlich hatten wir letzten Herbst auch für diesen Great Walk alle Hütten vorgebucht. Da jedoch die Wetteraussichten für die kommenden Tage sehr schlecht waren, wir die Hütten aber wegen der starken Nachfrage nicht mehr umbuchen konnten, entschlossen wir uns, die Wanderung von vier auf zwei Tage zu verkürzen und nur den ersten Teil der Strecke zu laufen. Vom Parkplatz aus ging es bei Dämmerung in gut zwei Stunden durch einen schönen Wald zur ersten Hütte, wohin wir dann später auch für die Nacht zurückkehrten. Nach einem ausgiebigen Frühstück und mit leichtem Gepäck machten wir uns auf zum Harris Saddle. Da wir den in Rekordzeit erreichten, stiegen wir auch noch auf den Conical Hill hoch und wurden von da oben mit einer traumhaften Sicht auf die umliegenden Berge und die Tasmanische See belohnt. Als wir gegen Abend in der Hütte ankamen, traf uns beinahe der Schlag... wir teilten uns die Unterkunft mit rund 20 Schulmädchen im extrem anstrengenden Alter von 14 Jahren. Die eine Nacht hielten wir das gerade noch so knapp durch.

Am nächsten Morgen regnete es und der Ranger sprach eine Sturmwarnung aus. Zum Glück hatten wir es nicht mehr weit von der Hütte zurück zum Parkplatz. Auf den zwei Stunden durch den Wald kamen uns trotzdem Massen von Wanderern entgegen. Definitiv ein Nachteil dieser Great Walks, die einfach extrem touristisch und überlaufen sind. 

Wir fuhren zurück nach Queenstown. Da organisierten wir als erstes einen Garagentermin. Furia brauchte nämlich einen Ölwechsel und wir wollten bei der Gelegenheit gleich versuchen, einen neuen WOF (Warrant of Fitness = Strassenzulassung) zu bekommen. Als nächstes suchten wir einen Zahnarzt mit Notfalldienst. Sevi hatte eine Füllung verloren und sein Zahn schmerzte. Wir hatten beim dritten Anlauf Glück und bekamen noch am selben Tag einen Termin. Noch einmal Glück hatten wir dann auf dem Campingplatz. Wir waren spät dran und ergatterten den letzten Platz. 

Bei regnerischem Wetter verbrachten wir das Wochenende im viel zu touristischen Queenstown. Dort assen wir den legendären Ferg-Burger (der wirklich lecker war), tranken gutes Bier im Smith's, verweilten einen Nachmittag im Fitness-/Aqualand und planten unsere Weiterreise.

Am Montag brachten wir Furia zum Service. Um die Wartezeit zu verkürzen, mieteten wir uns zwei Downhill Bikes. Bei gutem Wetter ging's mit der Gondel hoch auf den Bob's Peak und auf einem der vielen Trails wieder runter. Das machte Spass! Auf der dritten Runde fühlte ich mich beflügelt, übermütig und stark genug, um in einem Affenzahn über eine schmale Holzrampe zu brettern. Mitten auf der Rampe verliess mich dann der Mut so schnell, wie er gekommen war. Statt in voller Fahrt geradeaus weiterzufahren, versuchte ich, abzubremsen. Ein fataler Fehler. Ich flog samt Bike in hohem Bogen von der Rampe und holte mir beim Sturz ein paar heftige Prellungen. Es war zum Glück nichts gebrochen und ich konnte bald schon über mich und meinen Übermut lachen.

Am Nachmittag holten wir Furia ab. Der Bescheid der Garage war dann etwas ernüchternd. Um den WOF für weitere sechs Monate zu erhalten, müssten wir ca. NZD 1'000 investieren, was sich für uns schlicht nicht lohnt. Und zwei neue Reifen müssen her. Na ja, Reifen besorgen wir. Der aktuelle WOF ist noch so lange gültig, wie wir in Neuseeland sind. Ist dann halt ein Nachteil, wenn wir den Wagen verkaufen müssen.

Nach der Garage fuhren wir von Queenstown weiter nach Te Anau am gleichnamigen See. Von da aus startet der Kepler Track, den wir kurzfristig ins Auge gefasst hatten. Leider waren die Hütten alle schon für Wochen ausgebucht. Daher beschlossen wir, einfach eine Tageswanderung daraus zu machen und so weit wie möglich zu marschieren. 

Am nächsten Morgen liessen wir uns mit dem Boot in die Brod Bay übersetzen. Damit ersparten wir uns 2,5 Stunden Laufzeit um den See herum. Dieser 10-minütige Spass kostete uns NZD 50... Wucher! Die Wanderung begann mit einem 800 m-Aufstieg durch einen wunderschönen Wald. Über der Baumgrenze hatten wir dann einen fantastischen Ausblick auf den Te Anau See. Wir erreichten die Luxmore Hütte und stiegen weiter hoch bis zum Gipfel des Mount Luxmore. Auf dem Rückweg machte sich dann meine Hüfte bemerkbar. Leider waren wir für das Boot zu spät dran und mussten den ganzen Weg bis nach Te Anau zurücklaufen. Die letzten drei Stunden lief ich unter teils heftigen Schmerzen. Auf dem Campingplatz gab es eine Sauna. Die kam für uns wie gerufen!

Während wir auf der Wanderung waren, bekam Furia zwei neue Reifen. Wir steuerten dafür einfach die erste Garage in Te Anau an. Sevi war sich ziemlich sicher, dass es sich bei dem Garagisten um den selben Typen handelte, der vor 12 Jahren sein Fahrzeug aus dem Milford Sound abgeschleppt und repariert hatte. Wie klein die Welt doch sein kann!

Southern Alps



Lake Wakatipu

Andy bei der Arbeit

Anflug Milford Sound

Por Evo!

Milford Sound Boots-Tour

Nackt-Schnecken

Chaques Braun

Mitre Peak

Die Ausläufer von Fiordland

Nebelmeer

Rückflug nach Queenstown

Auf dem Conical Hill

Auf dem Routeburn Track

Blick auf die Tasmanische See

Ferg Burger

Runterfahren

Nebelsuppe am Lake Te Anau

Märchenwald bei Te Anau

Über dem Nebelmeer

Steppenwolf

Der letzte Anstieg zum Mount Luxmore

Hart erarbeitetes Selfie

Hoch über dem Lake Te Anau

Kepler Track

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