Östliche Nordinsel, Neuseeland - 4. bis 14. April 2016

Nach einer gemütlichen Fahrt über den Queen Charlotte Scenic Drive entlang des Marlborough Sounds und einer dreistündigen Fahrt mit der Fähre sind wir abends um sechs Uhr nach Wellington zurückgekehrt. Erneut haben wir uns für ein AirBnB entschieden. Dieses Mal erwischten wir ein schönes Zimmer in einer richtig coolen Loft-Wohnung mitten in der Stadt. Am ersten Tag haben wir endlich das Nationalmuseum "Te Papa" besucht. Hier wird auf sechs Ebenen die Geschichte Neuseelands von der ersten Besiedlung bis zum heutigen Staat erklärt. Das war spannend, machte uns aber hundemüde. Schon bald hatten wir genug gesehen und sind per Cable Car zum botanischen Garten hochgefahren. Da schlenderten wir durch die verschiedenen, schön angelegten Gärten und genossen die Ruhe.

Weil wir vom Reisetempo der vergangenen Wochen immer noch groggy waren, entschieden wir uns, eine weitere Nacht in Wellington zu bleiben. Wir spazierten am Pier entlang und beobachteten die wahnsinnig vielen Jogger mit ihren teilweise unglaublich ungesund anzuschauenden Laufstilen, wanderten auf den Mount Victoria hoch, wo wir einen tollen Ausblick auf die Stadt geniessen konnten, flanierten anschliessend an der Cuba Street und kehrten im charmanten Kaffee Fidel ein. Zudem konnte ich mich endlich dazu durchringen, mir die dringend benötigten Schuhe zu kaufen.

Wellington ist eine tolle Stadt und wir genossen die Zeit sehr. Etwas mühsam war lediglich, dass wir keinen fixen Parkplatz hatten. So musste ich immer morgens kurz vor acht und abends um sieben unser Fahrzeug umparken. Dafür sparten wir so ein paar Bazen an Parkgebühren und gönnten uns in der tollen Pizzeria Napoli ein super Abendessen. Dummerweise ist mir dort wie vor ein paar Wochen beim Beissen erneut ein Stück einer Zahnfüllung abgebrochen. Am nächsten Tag kam es dann noch schlimmer. Der Zahn pochte konstant und ich musste am Tag unserer Weiterreise notgedrungen wieder einen Zahnarzt aufsuchen. Wir hatten Glück und konnten kurzfristig einen Termin für den Nachmittag vereinbaren. Erneut gingen wir ins Nationalmuseum, um dort die Zeit tot zu schlagen. Rapha ging es auch nicht besonders gut. Bei ihr machte sich so etwas wie eine grosse Reise-Müdigkeit bemerkbar. Nachdem mein Zahn endlich geflickt war, schleppten wir uns nach Marlborough auf den Zeltplatz und fielen dort um sechs in einen komatösen Schlaf. Wirklich ein anstrengender Tag!

Am nächsten Morgen hatte sich Rapha zum Glück etwas erholt und mein Kiefer funktionierte auch wieder... Um Raphas "Travel Blues" entgegen zu wirken, wollten wir das Reisetempo noch mehr drosseln. Allerdings hatten wir nur noch wenige Tage Zeit, bis wir zurück in Auckland sein mussten. Wir fuhren deshalb ohne Stopp via Napier nach Te Urewera am Lake Waikaremoana. Es war eine lange, aber sehr schöne und abwechslungsreiche Fahrt und der Zeltplatz am See war mit einer der schönsten Plätze auf unserer Reise. In der Nacht regnete es heftig und der Morgen war verhangen. So entschlossen wir uns, gleich direkt nach Rotorua aufzubrechen. Dabei hatten wir auf der 70 Kilometer langen Gravel-Road wirklich Glück, als der Wagen ins Schleudern kam. Irgendwie ein wenig sinnbildlich für die letzten Tage.

In Rotorua wollten wir wieder zu Kräften kommen. Wir schauten uns im Kino den sehr guten, neuseeländischen Film "Hunt for the Wilder People" an. Ansonsten liess ich Rapha so viel Freiraum wie möglich. So mietete ich mir ein Mountainbike und erkundete auf eigene Faust die Weltklasse-Trails im Redwood Forest. Rapha unternahm derweil Spaziergänge am See und in der Stadt und kam so allmählich wieder auf den Damm. Ein besonderes Highlight war das Thermalbad im Kerosene Creek, einem natürlich beheizten Bach etwas ausserhalb der Stadt.

Nach einer halben Woche in Rotorua fühlten wir uns bereit, um weiter zu ziehen. Das nächste Ziel war der Hot Water Beach auf der Halbinsel Coromandel. Der Strand heisst so, weil hier Thermalwasser aus dem Boden sickert und man sich seinen eigenen Hot-Pool graben kann. Weil dies nur rund 1 Stunde vor oder nach der Flut möglich ist, machten wir uns schon vor Sonnenaufgang auf den Weg. Leider waren wir trotzdem etwas spät dran und die besten Plätze waren bereits vergeben. So genossen wir halt einfach die ersten Sonnenstrahlen am schönen Strand - etwas abseits des ganzen Trubels. Weiter ging es danach zur Cathedral Cove, einer sehr malerischen Bucht ganz in der Nähe und mir noch bestens in Erinnerung. Wir machten in Thames auf einem Spielplatz kurz halt, wo ich vor 12 Jahren mit Fabian, Anni und Olga die Sterne beobachtet habe (das ist jetzt nicht irgend eine schlüpfrige Anspielung. Wir haben wirklich die Sterne beobachtet!) und gönnten uns kurz vor Auckland noch einmal zwei Nächte auf einem super luxuriösen Zeltplatz mit eigenem Thermalbad und Tennisplatz. So kurz vor dem Ende unserer Reise kam schon ein wenig Wehmut auf. Bald würden wir unsere geliebte Furia Roja verkaufen müssen.

Windy Wellington

am Pier

Cablecar zum botanischen Garten von Wellington

Sonnenuntergang am Lake Waikaremoana I

Sonnenuntergang am Lake Waikaremoana II

Schwanensee

Wasn't me

Lake Rotorua

Schwefel-Landschaft bei Rotorua

Weltklasse Trails im Redwood bei Rotorua

Coromandel

Cathedral Cove

Stargazing Deluxe

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