Bali, Indonesien - 29. April bis 26. Mai 2016

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Wir sind am späten Nachmittag in Denpasar auf Bali gelandet. Auf dieser Insel haben wir vor knapp zehn Jahren unseren ersten "grossen" gemeinsamen Urlaub als Rucksacktouristen verbracht. Dieses Mal haben wir die Einreiseformalitäten studiert (das haben wir für Australien ja auf die schmerzliche Tour gelernt). Als Schweizer bekommt man bei der Einreise automatisch ein 30-tägiges Aufenthaltsrecht in Indonesien. Da wir nicht genau wussten, wie lange wir bleiben würden, kauften wir uns bei der Ankunft in Denpasar aber für USD 35 das verlängerbare Visum. Nur dieses lässt sich nach Ablauf der 30 Tage um einen weiteren Monat verlängern. Nach den ganzen Formalitäten waren wir froh, dass wir uns vorab beim Hotel einen Abholservice bestellt hatten. Der Taxifahrer wartete in der Ankunftshalle schon geduldig auf uns. Auf dem Weg zum Hotel beobachteten wir das heillose Chaos auf den Strassen und waren froh, dass wir nicht selber fahren mussten und wir uns in Canggu, etwas ausserhalb der grossen Touri-Orte, einquartiert hatten. Das Serenity Eco Guesthouse war unser Zuhause für die ersten Tage. Hier wollten wir vor allem Yoga praktizieren und so Körper und Seele nach den Reisestrapazen der vergangenen Monate wieder etwas erden. Das Hotel wartete mit einem unglaublichen Yoga-Programm auf. Pro Tag werden hier 10 verschiedene Körperverrenkungs-Praktiken durchgeführt. Bereits am ersten Tag stürzten wir uns in eine Vinyasa Klasse für Anfänger. Rapha war natürlich im Vorteil, weil sie wesentlich beweglicher ist als ich und im Gegensatz zu mir auch etwas Yoga-Erfahrung mitbrachte. Bei mir ging es in den ersten Stunden im Wesentlichen darum, mich nicht zu verknoten und entweichende Gase zu unterdrücken. Aber ich merkte schnell, dass mir die drolligen Posen gut taten und mit der Zeit sogar Spass machten.

Am dritten Tag mieteten wir uns für schlappe CHF 4.50 pro Tag einen Scooter und erkundeten damit die Umgebung. Um ehrlich zu sein, beschränkte sich unser Radius auf genau drei Strassen im Umkreis von ca. 3 Kilometern. Aber hier gab es erstaunlich viel zu entdecken: Strände mit Bars, Boutiquen, eine Underground-Location mit Skate-Pool und vor allem unglaublich gute Restaurants mit kreativer und gesunder Küche zu super Preisen. Auf einer Erkundungsfahrt entdeckten wir beiläufig auch das Bali Fit. Dieses Fitnesscenter bietet Gruppenfitness- und Yogakurse an. Wir entschlossen uns spontan, hier einen Monats-Pass zu buchen und quartierten uns in einem tollen Hotel an der gleichen Strasse ein. Das Zimmer dort hätte uns bei einer Online-Buchung USD 250 pro Nacht gekostet. Die "Walk-in-Rate" betrug gerade mal USD 50. Im Ressort gab es zwei Pools und wir waren meistens die einzigen Gäste. Wir entwickelten eine Tagesroutine, die etwa wie folgt ausschaute:

06.45 Tagwache
07.30 Training im Bali Fit
08.30 Proteinshake am Pool
10.30 Yin Yoga im Bali Fit
12.00 Frühstück / Lunch
14.00 Entspannen am Pool oder in der Massage
18.15 Yoga
20.00 Abendessen

Das Bali Fit wurde eine Art zu Hause für uns und wir waren begeistert von den Coaches. Mark, Clare, Lucy und Rachel brachten uns viel bei und forderten uns gewaltig. Vor allem die metabolischen Trainings-Sessions hatten es in sich, brachten uns regelmässig ans Limit und wir litten teilweise gewaltig an Muskelkater. Wir freundeten uns im Bali Fit mit anderen "Leidensgenossen" an. Vor allem Declan und Rommer sind uns schnell ans Herz gewachsen.

Canggu haben wir dann tatsächlich noch für einen Abend verlassen. Den Geburtstag von Rapha wollten wir am Strand von Seminyak feiern. Hier hatten wir bei unserem letzten Bali-Besuch im Restaurant Gado Gado eines der besten Desserts aller Zeiten gegessen. Zwar erkannten wir den Ort (wurde zugebaut) und das Restaurant (wurde umgebaut) nicht wieder, aber die Nachspeise schmeckte wirklich noch genauso gut wie anno dazumal.

Etwas weniger Glück hatte ich ein paar Tage später beim Verspeisen eines Fischgerichts. Bereits im Restaurant fing ich an zu schwitzen, bekam Herz-Rasen, rote Augen und komische Verfärbungen am ganzen Körper. Ich schaffte es gerade noch zurück ins Hotel, wo mich Rapha mit kalten Umschlägen und einem Antiallergikum wieder aufpäppelte. Der ganze Spuck dauerte ca. drei Stunden und dann war zum Glück wieder alles in Ordnung.

Nach knapp einem Monat mussten wir Canggu und unsere neu gewonnen Freunde schweren Herzens verlassen. Wir hatten das Visum bewusst nicht verlängert und uns einen Weiterflug über Kuala Lumpur nach Koh Samui gebucht. Nach einem letzten Training überreichte uns Mark noch ein "Training for Warriors" Armband mit der Bemerkung "we don’t sell it, you have to earn it"!

Es ist anzunehmen, dass viele Leser diese Art des Zeitvertreibens im Inselparadies nicht nachvollziehen können (mein Mammi benutzte das Wort "Kasteien"). Für uns war es aber gegen Ende unserer langen Reise genau das Richtige. Und da wir Bali schon mal bereisten, hatten wir deshalb auch nicht das Gefühl, dass wir etwas verpassen. Bali übte eine ganz eigene Magie auf uns aus, die sich schwer in Worte fassen lässt. Es ist definitiv ein Ort, mit dem uns sehr intensive Gedanken verbinden und wir sind fast sicher, eher früher als später wieder hierhin zurück zu kehren.

Bali Klassiker

Unser Weg zur Arbeit

Crazy Frogs

Pool Routine im Eco Serenity

Coco Locco

Bali Fit Post Workout

Bali Fit Familie

12 Warrior Workout

Beim Schwitzen

Die Bali Fit Crew

Am Hotel Pool 

Reläxen

Frühstücken im Shaddy Shack

Protein Bowl

Mit unseren Freunden Declan und Rommer

Food-Porn Canggu

Rapha's Geburri Essen 

Strand-Romantik in Seminyak

Underground Pool Bar

Am Hausstrand

Hantel-Training

W-M-C-A

Den Tag ausklingen lassen

Surfer's Paradise

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