Salta & Buenos Aires, Argentinien - 1. bis 8. November 2015

(Video)

Nach nicht einmal einer Woche hiess es schon wieder Abschied nehmen von Chile und dem Hochland. Die zehnstündige Busfahrt von San Pedro nach Salta in Argentinien war traumhaft. Ein letztes Mal kreuzten wir die Anden mit ihren wunderschönen Lagunen, Vulkanen, Bergen und Schluchten. Wir werden diese fantastische Landschaft vermissen.

Salta hat uns dann mit Regenwetter empfangen. Wir hatten uns ein günstiges Hostel ausgesucht und fanden uns in der bis Anhin schäbigsten Unterkunft auf unserer Reise wider. Das passte immerhin zum Wetter. Wir blieben zwei Nächte und unternahmen nur das Nötigste. Uns gefielen die kitschigen Kirchen in rosarot und hellblau, die weiten Strassen und natürlich das Essen. Argentinien ist ja der Albtraum eines jeden Vegetariers. In den Parillas kann man Fleisch essen, bis es einem zum Hals raus hängt.

Nach zwei Tagen zogen wir weiter. Wieder im Bus und das für satte 24 Stunden. Unser Ziel: Die 13 Millionen Metropole Buenos Aires. Dieses Mal liessen wir uns nicht lumpen und buchten ein Appartement via Airbnb im hippen Stadtteil Palermo. Gleich am ersten Abend machten die Boca Juniors in einem nicht sehr gut getürkten Pokalfinale das „Dobble“ perfekt. Wir waren allerdings dermassen auf dem Hund, dass wir unsere Hintern nicht mehr zur Feier schleppen konnten. Am nächsten Tag war es noch schlimmer. Wir setzten den ganzen Tag keinen Fuss vor die Tür und waren unglaublich antriebslos. Die langen Busfahrten hatten uns doch ziemlich zugesetzt…

Erst am dritten Tag machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Diese ist sehr aufgeräumt und wirkt europäisch. Kein Wunder, wurde sie doch von Spaniern gegründet. Einen grossen Einfluss auf das Stadtbild und die Kultur hatte wohl auch die Masseneinwanderung im 19. Jahrhundert, welche von Italienern angeführt wurde. Von ihnen haben die Argentinier wohl auch ihr Faible für Misswirtschaft. Die Währung ist ein riesiges Fiasko und verliert aufgrund der anhaltenden Inflation innerhalb eines Jahres bis zu 40 % an Wert! So erstaunt es nicht, dass die „Gauchos“ ihr hart verdientes Geld in eine sichere Währung anlegen wollen. Dies führt dazu, dass es für den Dollar verschiedene Wechselkurse gibt. Für den offiziellen Kurs kriegt man für einen Dollar in etwa 10 Argentinische Pesos. Auf der Strasse kann man 15 Pesos dafür erhalten (mit ein wenig feilschen sogar mehr). Da wir dies wussten, haben wir bereits in der Schweiz Dollars gekauft und diese 10 Monate lang durch Südamerika spazieren geführt. Nun, es hat sich gelohnt. Ein Schlepper auf der Strasse hat uns in eine als Schneiderei getarnte Wechselstube geführt, wo wir die Dollars eintauschen konnten. Fortan kamen wir mit all unseren Einkäufen in den Genuss von einem satten 33 % Discount :-)

Wir schlossen uns wieder einer Free City Tour an, um einen Überblick zu bekommen. Die Porteños, so nennen sich die Einwohner von Buenos Aires, sind sehr stolz auf ihre Stadt, freundlich und ein klein wenig hochnäsig. Wir mussten uns erst mal wieder an den Dialekt gewöhnen, was am Anfang ziemlich frustrierend war. Es gibt hier Eisdielen und Cafés an jeder Ecke, die Strassen sind gesäumt von Bäumen und es gibt viele Parks. Und ja, jeder Porteño hat einen Fifi und die scheissen die ganzen Strassen voll. Dafür gibt es auf den Toiletten wieder WC-Papier und man kann dieses auch die Toilette runterspühlen! Das mag jetzt für viele blöd tönen, aber die letzten Monate sind wir nie ohne eine Rolle Toilettenpapier aus dem Haus gegangen und die Abwasserleitungen durften nicht damit gefüttert werden. Die verschiedenen Barrios (Quartiere) könnten unterschiedlicher nicht sein. Palermo ist gespickt mit Bars und tollen Restaurants. Recoleta sehr elegant mit internationalen Boutiquen, das Hafenviertel topmodern und la Boca farbenfroh und lebhaft.

Aus dem Traum, ein Fussballspiel live mitzuerleben wurde aber leider nichts. Wir pilgerten zwar zum Stadion von River Plate, bekamen aber leider keine Tickets auf dem Schwarzmarkt. Wir werden unser Glück im legendären Maracana in Rio noch einmal versuchen. Aber erst mal wollen wir nach Uruguay. Dahin ist es zum Glück nicht weit - wir kommen sogar ohne Bus klar :-) Mehr dazu dann im nächsten Blogeintrag.

Palacio del Congreso

Palacio del Congreso

Nationalbaum: Ceibo

Nationalbaum: Ceibo

Palacio Barolo, an der Avenida de Mayo

Casa Rosada, argentinischer Präsidentenpalast

Plaza 25 de Mayo

Puerto Madero mit Puente de la Mujer

Puerto Madero

Puerto Madero

Streetart im Stadtteil Palermo

Streetart im Stadtteil Palermo

im Stadtteil Palermo

farbenfroher Stadtteil La Boca

La Boca

La Boca

La Boca

Japanischer Garten

Japanischer Garten

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