San Pedro de Atacama, Chile - 27. bis 31. Oktober 2015

(Video)

Die vielen Eindrücke, die wir aus Bolivien mitgebracht hatten, mussten wir erst mal sacken lassen. Unsere Unterkunft in der Casa Ancestral war wie geschaffen dafür und wir machten es uns erst mal gemütlich. 

Nach einem geruhsamen Mittagsschläfchen machten wir uns auf, die kleine Ortschaft San Pedro de Atacama zu erkunden. Das Örtchen liegt am nördlichen Rand der Salar de Atacama. Die Atacamawüste ist eine der trockensten Landschaften der Erde. In einigen Orten wurde jahrzehnteland kein Regen registriert. Die Oase San Pedro ist ein beliebtes Ziel für jährlich über 50'000 Touristen. Und so kommt es auch daher: schicke Restaurants und teure Boutiquen stehen im krassen Gegensatz zu allem, was wir in den vergangenen Wochen in Bolivien vorgefunden hatten. Ein ziemlicher Kulturschock für uns. Aber wir genossen das leckere Essen, die warmen Temperaturen und die vielen Eisdielen.

Wir hatten 4 volle Tage in San Pedro eingeplant und wollten etwas von der imposanten Natur in der Umgebung sehen. So machten wir uns auf die Suche nach einer Agentur und stellten schnell fest, dass allesamt exakt das Gleiche verkaufen. So pickten wir den für uns sympatischsten Anbieter aus und buchten gleich ein 4 Tages-Paket, was uns einen Rabatt von 10 % einbrachte. 

Am nächsten Tag ging es gleich zum ersten Highlight: wir besuchten das Valle de la Luna und genossen einen fantastischen Sonnenuntergang. Wir stellten auch gleich fest, dass die Guides hier um ein Vielfaches motivierter sind als noch in Bolivien. Kaum kommt man über die Grenze, legt das Wort "Dienstleistung" mächtig an Bedeutung zu...

Der folgende Tag war für mich der eindrücklichste: wir besuchten die Salar de Atacama, die Lagunas Altiplánicas und die Laguna Tuyajto (Piedras Rojas). Die Kombination der türkisfarbigen Lagune und der roten Steine war atemberaubend. Der singende Busfahrer und der tanzende Guide waren für sich schon ein Erlebnis. Die Lebensfreude der beiden war sehr ansteckend. Und als ob das nicht schon genug wäre, haben die beiden sich extrem ins Zeug gelegt. So nahmen wir uns an den einzelnen Orten viel Zeit und genossen ausserplanmässig einen wunderschönen Sonnenuntergang. Wir waren erst um 20 Uhr statt schon um 17 Uhr zurück in San Pedro. Wer würde bei uns schon freiwillig solche Überstunden leisten - noch dazu zu einem verhältnismässig geringen Salär...

Am dritten Tag hiess es früh aufstehen. Wir wollten den Geysir El Tatio besuchen und wurden um 05.00 Uhr abgeholt. Schon im Bus wurde es empfindlich kalt und beim Geysir-Feld auf rund 4'000 m über Meer angekommen fiel die Temperatur auf frostige minus 14 C. Glücklicherweise waren wir vorgewarnt - wir zogen alles an, was wir an warmen Klamotten dabei hatten. So war es auszuhalten. Die Herausforderung kam dann für uns etwas später: da oben beim Geysir gibt es ein Aussen-Thermalbad. Das Becken hat im besten Fall 30° C. Sich bei dieser Aussentemperatur auszuziehen, ist nicht jedermanns Sache und kostete uns einiges an Überwindung. Dann war es im Pool leider in etwa so, wie in einer abgekühlten Badewanne zu sitzen. Also alles andere als ein schön heisses Bad. Aber das Erlebnis und die Kulisse waren einmalig. Auf dem Rückweg wurden wir dann noch Zeuge, wie der Vulkan Láscar Rauch und Asche spuckte. In dem Moment ist uns wieder voll bewusst geworden, dass wir von lauter aktiven Vulkanen umgeben sind. Zum Glück blieb es bei etwas Rauch und Asche!

Noch am gleichen Abend wollten wir Sterne gucken gehen. Die Atacama-Wüste ist ein beliebter Ort für Weltall-Beobachter aus aller Welt. Von Claudia und Raphael bekamen wir den Tipp, früh genug bei Space Obs zu reservieren. Wie gut, dass wir das rund zwei Wochen vorher auch taten. Als wir unsere Tickets abholten, war die Tour ausgebucht. Wir verbrachten einen eindrücklichen Abend unter einem fantastischen Sternenhimmel und bekamen viele interessante Infos über die Sternen und ihre Konstellationen. Es war auch nicht zu viel Fachjargon und wir konnten den Ausführungen folgen. Die Beobachtungen durch die rund 15 Teleskope waren dann für mich eher enttäuschend. Ich dachte, man käme näher ran und könnte mehr von den Sternen sehen. Aber die sind halt einfach viel zu weit weg. 

Am vierten Tag wäre nochmal ein Ausflug geplant gewesen. Aber wir konnten nicht mehr und wollten auch keine Lagune mehr sehen. Irgendwann führen die ganzen Eindrücke zu einer Art Übersättigung und man kann es nicht mehr richtig geniessen. So entschlossen wir uns, den Tag in der Casa Ancestral zu verbringen. Wir plauderten mit Salomé, die seit zwei Jahren in der Casa Ancestral arbeitet. Sie musste für ihren Job ihre Familie in Bolivien zurücklassen. Ihr jüngster Sohn ist gerade mal 5 Jahre alt! Sie vermisst ihre Kinder sehr und hofft, bald zurückkehren zu können. Aber die schlechten Jobaussichten in ihrem Heimatland lassen das im Moment einfach nicht zu. Gegen Abend gönnten wir uns eine entspannende Massage und assen zum letzten Mal Sevi's chilenische Lieblingsspeise "Pastel de Choclo". 

Am Tag der Abreise sortierten wir unsere warmen Kleider aus und liessen auch die Wanderschuhe zurück. Die haben nach über 7 Jahren mehr als ihren Dienst erfüllt. Kurz vor Mittag ging es dann im Bus weiter über die Grenze nach Salta, Argentinien.

Kirche in San Pedro de Atacama

San Pedro de Atacama

Valle de la Luna

Anfiteatro, Valle de la Luna

Duna Mayor, Valle de la Luna

Vulkan Licancabur

Valle de la Muerte

Valle de la Luna

Valle de la Luna



Valle de la Luna

Vicunhas: leben auf einer Höhe zwischen
 3'000 m und 4'600 m über Meer

Sitzstreik

Laguna de Tuyajto ("piedras rojas")

Laguna de Tuyajto ("piedras rojas")

Laguna de Tuyajto ("piedras rojas")

Laguna Miscanti

Laguna Miscanti

Laguna Chaxa, Salar de Atacama

Laguna Chaxa, Salar de Atacama

Geysir El Tatio

Geysir El Tatio

Geysir El Tatio

Geysir El Tatio

Kirche in Pueblo de Machuca

Vulkan Láscar im Hintergrund

nach 7 Jahren ausgedient...

mit Salomé

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