Von Colonia del Sacramento nach Punta del Diablo, Uruguay - 9. bis 15. November 2015


Ein Leben ohne Termine ist pures Glück und führt zu absoluter Entschleunigung. Dies hat sich vor allem auch auf unser Reisetempo ausgewirkt. So langsam aber sicher lief uns aber die Zeit davon! Wir mussten also dringend einen Zacken zulegen.

Mit der Fähre setzten wir von Buenos Aires, Argentinien nach Colonia del Sacramento in Uruguay über. Nach der reibungslosen Überfahrt mit Cüpli in der ersten Klasse stellten wir mit Entsetzen fest, dass die Argentinier an der Grenze ihre Pesos nicht zurück kaufen wollten und der Kurs auf der Uruguayo Seite 50 % unter dem offiziellen Bankkurs lag. Eben noch triumphierten wir über das chaotische Währungssystem, nun nervten wir uns gewaltig über den Währungsverlust. Der Ärger war allerdings schnell verflogen. Wir kontaktierten gleich nach unserer Ankunft Iseli und Claudia. Von denen wussten wir, dass sie uns entgegen reisen. Wir organisierten ein Treffen ein paar Tage später in Piriápolis und verkauften ihnen das Geld zum Vorzugskurs. So konnten alle profitieren. Nach so viel Arbeit wollten wir uns endlich das Städtchen Colonia ansehen. Wir kletterten auf den Leuchtturm und schlenderten durch die Strassen. Sehr hübsch aber auch sehr übersichtlich. Ein plötzlich aufziehender Sturm beendete unseren Spaziergang jäh. Tags darauf zogen wir weiter in die Hauptstadt Montevideo. Im Bus hatten wir high-speed-Wifi!!! Das ist hier eben Standard. Wir kamen uns ohnehin vor, wie wenn wir in einer anderen Welt unterwegs wären. Alles ist sauber hier. In den Bussen lungern keine düsteren Gestalten rum und die grüne Natur mit den Wäldern erinnerte uns stark an die Schweiz. Montevideo hakten wir auch an einem Tag ab. Wir mussten schliesslich weiter nach Piriápolis. Wir hatten uns dort nämlich doppelt verabredet. Am Nachmittag zu Kaffee und Kuchen bei einer Freundin von Rapha und am Abend mit Iseli für geschäftliche Angelegenheiten. Der besagte Deal war schnell unter Dach und Fach. Danach genossen wir einen der allerschönsten Sonnenuntergänge, den wir je gesehen haben (voll Premium halt) und ein leckeres Essen im Ort. War toll die beiden noch einmal gesehen zu haben.

Da wir ja neuerdings voll im Stress waren, mussten wir auch hier am nächsten Tag wieder weiterziehen. Als nächstes auf unserer Check-Liste: Punta del Este. Die Stadt sieht mit den Hochhäusern direkt am Strand ein wenig aus wie Miami. Da die Hauptsaison hier noch nicht begonnen hat, blieb uns das ganz grosse Touristen-Tohuwabohu zum Glück erspart. Bei unserer Ankunft kehrte das Wetter und am nächsten Tag schüttete es wie aus Eimern. Bei Rapha hat der Wetterumschwung auch gleich eine kurzzeitige Reisedepression ausgelöst. Unser neuer Reiserythmus hat das Ganze sicher noch verstärkt. Wir verlängerten im Hotel und beschlossen, drei Tage später einen Direktbus nach Florianópolis, Brasilien zu buchen, um länger am Strand zu entspannen. Am nächsten Tag besserte sich aber Rapha's Stimmung wie auch das Wetter zum Glück wieder. Wir liehen uns Velos und kurvten am Stadtstrand rum, besuchten Los Dedos (das Wahrzeichen der Stadt - eine Steinskulptur in Form einer Hand), und andere Sehenswürdigkeiten.

Für die letzten beiden Tage in Uruguay mieteten wir uns ein Auto, um die Küste noch ein wenig zu erkunden. Das war am Anfang schon komisch, nach so langer Zeit wieder am Steuer zu sitzen. Wir besuchten die Hippie-Komune in Cabo Polonio, wo wir vom Parkplatz aus in abenteuerlichen Gefährten über die Dünen zum Strand chauffiert wurden. Ein wirklich schöner Ort, indem es keine Elektrizität gibt. Auch hier steht ein malerischer Leuchtturm. Ich habe noch nie so viele davon gesehen. In Punta del Diablo fanden wir per Zufall ein wirklich tolles Hostel. Gemeinsam mir einem brasilianischen Pärchen genossen wir ein phantastisches Abendessen, bei dem wir uns mit Händen und einem wilden Mix aus Spanisch, Portugiesisch und Englisch verständigten. Funktioniert hat es wunderbar und die beiden waren sehr sympatisch. Es braucht manchmal halt wirklich nicht viel für einen gemütlichen Abend.

Tags darauf fuhren wir via Paloma und der Laguna de Rocha wieder zurück nach Punta del Este. Es blieb gerade noch genug Zeit und Geld, um ein Eis zu essen und danach das Restaurant "La Vista" zu besuchen. Es stellte sich heraus, dass  es sich hierbei um ein Dreh-Restaurant handelt, mit toller Sicht über die ganze Stadt. Ich wollte unbedingt noch eine 360 Grad-Timelapse-Aufnahme dort oben machen. Aber das blöde Ding drehte sich so langsam, dass ich nur einen Drittel davon im Kasten hatte, bevor wir die Aktion abbrechen mussten um unseren Bus noch zu erwischen. Wir rannten zum Auto runter, fuhren zum Hotel, um unsere Sachen zu packen, gaben den Wagen ab und kamen etwas verschwitzt und gestresst auf dem letzten Drücker am Busterminal an. Wie war das nochmal mit unserem neuen Reisetempo?

Colonia del Sacramento

Colonia del Sacramento

Colonia del Sacramento

Colonia del Sacramento

Colonia del Sacramento

Colonia del Sacramento

Colonia del Sacramento

Colonia del Sacramento

Colonia del Sacramento

Colonia del Sacramento

Colonia del Sacramento

Montevideo

Montevideo

Piriápolis

Piriápolis

Piriápolis

Punta del Este

Punta del Este

Punta del Este

Punta del Este

Punta del Este

Punta del Este

Punta del Este

Cabo Polonio

Cabo Polonio

Cabo Polonio

Cabo Polonio

Cabo Polonio

Punta del Diablo

Punta del Diablo

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