Vilcabamba, Ecuador - 21. Mai bis 10. Juni 2015

(Video)

Wir brauchten dringend Urlaub! Das mag für einige erstmal ziemlich zynisch klingen. Aber nach dem Marathon-Programm der vergangenen Wochen waren wir beide ziemlich platt und zum ersten Mal auch ein wenig antriebslos. Vom Strand und der Hitze hatten wir auch erst mal genug. So entschlossen wir uns, von Guayaquil zurück nach Vilcabamba zu fahren, um in der Hosteria Izhcayluma unsere Batterien zu laden und all die gesammelten Eindrücke zu verarbeiten.

Manuela und Marco (die beiden haben wir auf den Galápagos Inseln kennengelernt) haben wir auch dorthin "geschickt", und so sassen wir mehr oder weniger zufällig im selben Bus.

Das Izhcayluma ist wirklich ein phantastischer Ort, um sich zu erholen. Die Hosteria liegt rund 2 Kilometer oberhalb des Ortes Vilcabamba mitten in den Bergen. Man kann hier in einer wunderschönen Anlage günstig professionelle Massagen (in Südamerika sehr rar) geniessen, gratis Yoga-Lektionen besuchen, am Pool, in der Hängematte oder an der Bar relaxen, Billard und Tischtennis spielen oder DVDs schauen. Das Hostel hat sogar ein eigenes Wandernetz aufgebaut - mit erstklassigen Markierungen und Kartenmaterial. Auch das Restaurant ist super und hat faire Preise. Es gibt hier unter anderem Deutsche Gerichte wie Currywurst oder das superleckere Bayrische Stroganoff mit Spätzle, was zu Marco's Lieblingsessen wurde.

Nachdem wir in den letzten Wochen unsere sportlichen Aktivitäten aus diversen fadenscheinigen Gründen (zu heiss / keine Zeit... ihr kennt das, oder?) komplett eingestellt hatten, wollten wir die Tage hier wieder etwas aktiver gestalten. Auf der Terrasse konnte ich mein TRX installieren und wir besuchten fleissig die morgendlichen Yoga-Stunden. Natürlich sind wir auch viel gewandert.

Zusammen mit Manu und Marco haben wir eine sechsstündige Wanderung im nahen Nationalpark Podocarpus unternommen. Diese musste ich nach dem ersten Drittel wegen meiner Höhenkrankeit auf einem Grat in 3'600 Meter Höhe leider vorzeitig abbrechen. Kurz darauf hat ein sintflutartiger Regen eingesetzt. Ich habe es gerade noch zurück ins Refugio geschafft. Die anderen drei hatten weniger Glück. Der Trail hat sich schnell in einen Bach verwandelt und der Abstieg war wohl ziemlich grenzwertig. Sie waren nass bis auf die Knochen, als wir uns wieder getroffen haben. Zum Glück ist alles gut gegangen. Ein Fehltritt dort wäre verheerend gewesen.

Bereits in der ersten Woche haben wir unser Zimmer um eine weitere Woche verlängert. Auch Manu und Marco konnten sich nicht lösen und haben noch ein paar Tage dran gehängt.

Am ersten Wochenende war im Dorf ein Rodeo Festival. Eine tolle Provinz-Veranstaltung. Das "Stadion" war eine gewagte Holzkonstruktion, welche wohl bei uns nicht mal im Wallis legal betrieben werden dürfte. Neben uns ist dann auch prompt ein Teil der Tribüne eingestürzt. Ist aber zum Glück nichts passiert. Die Einheimischen hatten gut getankt und fanden es lustig, in den Ring zu springen und die Tiere zu ärgern. Auch dabei ist zum Glück nichts passiert. Es gab dann auch noch seriöse Unterhaltung mit Bull- und Horseriding. Dabei habe ich gelernt, dass man wilde Pferde unterwürfig machen bzw. in den Griff bekommen kann, indem man ganz lang deren Ohren in eine Richtung dreht. Spannend! (??)

Auf weiteren tollen Wanderungen haben wir die wunderschöne Bergwelt rund um Vilcabamba erkundet. Unter anderem habe ich auf dem Izhcayluma Trail meiner Höhenangst getrotzt und eine Krete bewältigt, wo es links und rechts "fadegrad s Loch ab" geht. Beim Forgotten Road Trail sind wir acht Stunden lang gelaufen und haben dabei nur drei andere Personen getroffen. Dabei haben wir den Ort Tumianuma passiert, der kaum je von Touristen besucht wird. Ein extrem verschlafenes Nest.

Abends an der Bar gab es derweil legendäre Bekanntschaften. Mit Vicky und James aus Wales haben wir beim Jenga spielen und Shot trinken den Freistaat Switzerwales gegründet und die Nationalhymne komponiert (ich glaube, es war eine Mischung aus Borat und "God save the Queen"). Mit Greg aus Kalifornien haben wir uns blendend über Sport und Politik unterhalten. Eigentlich ein sympatischer und cleverer Kerl. Aber er hat uns dann doch ein wenig verdutzt mit seiner Aussage, dass er sich in Amerika sicher fühlt, weil er dort von verantwortungsvollen Waffenbesitzern umgeben ist. Meine Frage, ob es denn nicht sicherer wäre, wenn niemand eine Waffe tragen würde, wollte (konnte) er leider nicht beantworten. Ich fand es sinnvoll daraufhin noch anzumerken, dass ich meine Dienstwaffe vorzugsweise als Hammer benutze, um Ikea-Schränke und dergleichen zusammen zu basteln.

Ende der zweiten Woche habe ich dann beschlossen, meine Warze am Knie mal untersuchen zu lassen. Die ist in den letzten Wochen leider immer grösser geworden. Reik von der Reception hat uns eine Ärztin empfohlen und diese kurzerhand in unser "Resort" bestellt. Sie heisst Sonja und meinte, dass man das Ding besser gleich raus schneiden sollte. Also wurde unser Zimmer kurzerhand zum Operationssaal umgestaltet und kurze Zeit später wurde an meinem Knie rum geschnippelt. Da mein Knie zuerst wieder abschwellen und verheilen musste, sahen wir uns "leider" gezwungen, unseren Urlaub hier erneut zu verlängern. Das war aber nicht so schlimm. Am Abend ist nämlich Sabrina, eine weitere Galápagos-Bekanntschaft, im Izhcayluma angekommen. Mit ihr haben wir dann noch ein paar sehr relaxte Tage verbracht.

Wir haben uns in den letzten drei Wochen hier wunderbar erholt. Nun freuen wir uns, weiterzuziehen und neue Orte zu entdecken. Als nächstes werden wir via Zumba über die Grenze nach Peru fahren. Unser erstes Ziel ist Chachapoyas, wo eine der eindrucksvollsten antiken Städte des Landes und scheinbar der drittgrösste Wasserfall der Erde auf uns warten. Wir sind gespannt!

Vilcabamba DownTown

Die Daltons

Rodeo Stadion

Der Gaul, bevor man sein Ohr gedreht hat

Nationalpark Podocarpus

Nationalpark Podocarpus: Die Gratwanderung nahm kein Ende.... (hinten im Bild: Regen...!)

Teletubbies Winke Winke

Gay Pride

Jenga Hard!

Nach Hause telefonieren :-)

Izhcayluma Trail

Flugzeuge im Bauch

Happy Hippie

Den Weg muss man hier nicht suchen

Hans Guck ins Land

Innere Stärke durch Yoga

Steinheilige

Brugg vor 100 Jahren (Blick auf Vilcabamba)

Lueg am Bode (mit Manu + Marco)

Tor 1

Hippies Best Friend

Glücksrad

Baumschule

Abends Richtung Vilcabamba

Tumianuma. Da steht die Kirche noch im Dorf.

Die erstklassigen Wandermarkierungen
> hier Trail "C"

Forgotten Trail

Pierre Briece Memorial Landschaft

Operationssaal

Warz'ab

1 Kommentar:

  1. Hammer Sprüch!!! Ich ga abe! Teletubbies, Steinheilige, Daltons usw. Thanks for saving my days :) miss you both a lot!

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