Von Vilcabamba nach Chachapoyas, Peru

Wir hatten einen genauen Plan, wie wir von Vilcabamba nach Chachapoyas in Peru gelangen. Allerdings hatten wir keine Vorstellung davon, was uns effektiv erwarten sollte.

Am ersten Tag sind wir per Bus 5 Stunden nach Zumba gefahren. Die gut ausgebaute Strasse endete bereits kurz nach Vilcabamba und der Untergrund wechselte regelmässig zwischen Lehm und Schotter. Bei uns würden hier definitiv keine Busse verkehren. Die Strasse war an bedenklich vielen Orten von Schlammlawinen und Steinschlägen beschädigt und räkelte sich an teils schwindelerregenden Abgründen unserem Ziel entgegen. Irgendwo im Nirgendwo ging es dann erst mal gar nicht mehr weiter, weil die Strasse komplett verschüttet war. Wir mussten eine Stunde warten, bis ein Bagger den Weg frei geschaufelt hatte. Die Leute nahmen es mit Gelassenheit zur Kenntnis, und so sind wir zwar mit kleiner Verspätung, dafür aber heil in Zumba angekommen. Wir haben ein nettes Hostel bezogen und vom Zimmer aus den allerschönsten Regenbogen bestaunt. Nach einer kurzen Erkundungstour durchs Dorf haben wir uns noch das Eröffnungsspiel der Copa America zu Gemüte geführt. Der Ort hat uns, wohl weil er so abgeschieden ist, gut gefallen.

Am nächsten Tag ging es dann abenteuerlich weiter. Per "Ranchera" wollten wir zur Grenze La Balsa fahren. Bei diesem Gefährt handelt es sich um einen alten Lastwagen, bei dem die Lade durch einen Chiva Partybus-Aufsatz ausgewechselt worden ist. Die Strasse wurde noch holpriger. Die hölzernen Sitzbänke verbogen sich dabei so stark, dass sie teilweise sogar aus der Verankerung gesprungen sind und man sich den Kopf an der Decke angeschlagen hat. Dazu gab's aus den Boxen den üblichen Latinosound, der das Motorengeräusch knapp übertönte. So schlängelten wir uns, im Sitzen tanzend, unserem ersten Etappenziel entgegen. Dabei bekam die Definition von "am Arsch der Welt" mit jeder passierten Siedlung eine neue Bedeutung.

In La Balsa haben wir den Ausreisestempel vom Ecuadorianischen Beamten schnell bekommen. Leider mussten wir feststellen, dass das peruanische Büro auf der anderen Flussseite geschlossen war. Wir machten uns ein wenig Sorgen, hier zu stranden. Wir waren die einzigen Touris und es stand nur noch ein einziges Sammeltaxi für die Weiterfahrt bereit. Nach ca. einer Stunde warten kam dann der zuständige Beamte endlich. Er musste mal kurz zur Bank im nächsten Dorf...

Als wir die Einreiseformalitäten endlich hinter uns gebracht hatten, war das eine Taxi zum Glück immer noch da und wir konnten uns die letzten beiden Plätze ergattern. Wir kamen mit rund dreistündiger Verspätung in San Ignacio an und rechneten nicht mehr damit, unser Tagesziel zu erreichen. Aber von hier an lief plötzlich alles wie geschmiert. Wir mussten unser Fortbewegungsmittel noch vier Mal wechseln, dabei aber nie mehr als 10 Minuten warten, bis es weiter ging. Bei den Polizeikontrollen konnte man wahlweise entweder den Pass oder Geld überreichen. Über Jaén, Bagua Grande und Pedro Ruiz haben wir um 19.00 Uhr endlich Chachapoyas erreicht.

Es war eine anstrengende Reise aber ein tolles Erlebnis. Wir sind während der ganzen Zeit keinen anderen Gringos begegnet und die Landschaft war einmal mehr atemberaubend.

DER Plan

Temporäre Sackgasse

Ausgebremst

Zumba Zumba Zumba täteräää

Kirche von Zumba (Zumba, Zumba täteräää)

Katholiken-Zauber

Ranchera / Partybus

Malerische Grenzregion

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