Abel Tasman Nationalpark, Neuseeland - 26. Februar bis 3. März 2016


Die Überfahrt von Wellington nach Picton fing ganz harmlos an. Die grosse, moderne Fähre verfügte über sehr konfortable Sitzecken. Wir richteten uns für die dreistündige Fahrt ein und frühstückten gemütlich. Irgendwann auf halber Strecke wurde die See deutlich unruhiger... Sevi und ich, beide so gar nicht seetauglich, mussten unseren Lesestoff beiseite legen und uns mit einem Anautin aus der sich anbahnenden Seekrankheit heraushelfen. Die Tablette wirkte im Nullkomanichts, machte uns aber extrem schläfrig.

Zur Mittagszeit legten wir in Picton an. Wir waren beide ziemlich groggy und froh darüber, dass wir an diesem Tag nicht mehr allzu weit fahren mussten. Unser erstes Ziel war Nelson. Da gingen wir beim DOC-Visitor-Center vorbei und brachten unseren nächsten Great Walk unter Dach und Fach. Sevi hatte nämlich die spontane Idee, den ersten der fünf Tage im Abel Tasman Nationalpark per Kayak statt zu Fuss zurückzulegen. Und das buchten wir gleich so. Anschliessend fuhren wir noch etwas näher an den Nationalpark ran und quartierten uns in Motueka in einem Top 10 Holiday Park ein. Da sind wir Mitglied und bekamen 10 % Rabatt. Der Campingplatz ist zwar mit 44 NZD  trotzdem teuer, hat aber alles zu bieten - heisse Duschen und ein kleiner Pool inklusive. Am Abend trafen wir uns mit anderen Campern im Barbecue-Bereich und genossen ein paar gesellige Stunden. Dabei konnten wir glücklicherweise einen grösseren Schaden verhindern... eine deutsch-neuseeländische Familie setzte nämlich den Gasgrill in Brand, ohne es zu merken! Zum Glück sass ich gerade in der Nähe und sah die aufsteigenden Flammen. Sevi war dann mit dem Feuerlöscher prompt zur Stelle.

Wir starteten unser nächstes Abenteuer in Marahau, rund 30 Autominuten vom Campingplatz entfernt. Nach einer ausführlichen Instruktion wurden wir samt Kayak bei Ebbe zu Wasser gelassen und paddelten los. Wir hatten ein Doppelkayak und mussten erst mal einen gemeinsamen Rhythmus finden. Das gelang uns relativ schnell und wir kamen flott voran. Das Wetter war bombastisch und es gab entlang der Küste kaum Wind. Wir genossen die Ruhe und die komplett andere Perspektive vom Wasser aus. An einigen der zahlreichen Sandstrände machten wir kurz Halt. Nach gut einer Stunde wagten wir uns aufs offene Meer hinaus und paddelten zur Adele Insel rüber. Der Wind da draussen peitschte das Wasser auf und wir kämpften gegen die Wellen an. Es kostete zwar einiges an Kraft, aber es war nicht umsonst! Auf der Insel sonnten sich gerade Seehunde mit ihren Babies und wir konnten die Tiere aus nächster Nähe beobachten. Die Rückfahrt ans Festland war dann dank Rückenwind weniger anstrengend. Wir legten an einem traumhaft schönen Strand an und machten Mittagspause. Am Nachmittag paddelten wir dann bis zur Torrent Bucht, wo wir uns für die erste Nacht in der Anchorage Hütte eingebucht hatten. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir am Strand, später "kochten" wir uns eines der mitgebrachten Fertiggerichte und würfelten mit zwei Israeli - Mutter und Tochter - einige Runden Yatzy. Um 22 Uhr gingen wir als Letzte zu Bett! Wie wir festgestellt haben, gehen auf diesen Great Walks die meisten Leute immer schon sehr früh schlafen.

Am nächsten Morgen ging es dann auch für uns zu Fuss weiter. Der Wanderweg schlängelt sich über die Hügel an der Küste entlang und von einer Bucht in die nächste. Es war heiss und wir waren um jede Abkühlung froh. So sprangen wir in jedes Flüsschen, dass unseren Weg kreuzte. Zum Glück verläuft der Weg grösstenteils im Wald - nur an den Stränden ist man der prallen Sonne ausgesetzt.

Da wir im Voraus alle vier Hütten gebucht hatten, waren die täglichen Kilometer zu Fuss leicht zu bewältigen. Mein einziges Problem war, dass ich statt der Wanderschuhe nur meine Turnschuhe dabei hatte und schon nach einem Tag an fünf Zehen mehrere Blattern einlief.... sehr sehr clever...! Na ja, mit viel Pflaster liess es sich gerade so durchhalten. Am fünften und letzten Tag wählten wir den Weg über den Gibbs Hill zurück nach Totaranui, wo uns ein Wassertaxi zurück an unseren Ausgangspunkt nach Marahau brachte.

Wir genossen den Abel Tasman Coast Track sehr und hatten fünf Tage lang Wetter wie aus dem Bilderbuch. Die unzähligen Strände sind traumhaft und können allemal mit der Karibik mithalten.

Cast Away



























1 Kommentar:

  1. Diese Tour ist so schön, wenn nicht einer der schönsten der Welt! Ich habe die Tour vor 2 Jahren gemacht, so viele nette Menschen kennengelernt, die Natur ganz neu erlebt und einfach vom Alltag abschalten können! Ich habe allerdings nicht in Hütten geschlafen, sonder immer auf Campingplätzen, damit ich nicht so schwer zu tragen hatte, war meine Moskito Travller Pro mit dabei, wie man auf http://haengemattenshop.com/ gut sehen kann, hat die dieses Netzdach, was generell beim draußen Übernachten sehr praktisch ist, ist sehr leicht und benötigt zusammengelegt kaum Platz. Als nächstes habe ich geplant Tasmanien mit dem Fahrrad zu umrunden, ich bin schon Mitten in den Vorbereitungen!
    Roland

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