Westliche Nordinsel, Neuseeland - 16. bis 20. Februar 2016

Nach einem gemütlichen Frühstück verabschiedeten wir uns von Mario, Céline und Danny. Bevor wir losfuhren, deckten wir uns in Hamilton mit allem ein, was wir für unseren ersten Great Walk benötigten. Und Furia bekam einen Ersatzschlüssel - sicher ist sicher.

Die Fahrt führte uns über Taupo am Seeufer entlang Richtung Turangi. Nach ca. 5 Stunden erreichten wir Whakapapa Village im Tongariro Nationalpark. Da angekommen, steuerten wir als erstes die  DOC-Informationsstelle (Department of Conservation) an, um uns über den Treck zu informieren. Wir hatten schon mitbekommen, dass die Wetterlage für die kommenden Tage etwas aus den Fugen geraten sollte... aber was uns das DOC dann erzählte, war sehr ernüchternd. Für die kommenden Tage wurden heftige Regenfälle und Sturmböen von über 100 km/h vorausgesagt! Nicht so witzig, wenn man auf eine Kraterwanderung will. Klar, wir könnten den Treck trotzdem starten.... auf eigenes Risiko halt. Wir waren etwas ratlos. Da diese mehrtägige Wanderung von Hütte zu Hütte vorgebucht werden muss, rechneten wir eigentlich nicht damit, dass sich die Tour so kurzfristig umbuchen liess. Aber wir hatten Glück! Die erste Hütte war zwar ausgebucht, aber wir konnten die einfach auslassen, den Treck damit von vier auf drei Tage verkürzen und vier Tage später als geplant starten. Dafür war auch die Wetterprognose wieder freundlicher. So stimmte das für uns. Da es schon später Nachmittag war, entschlossen wir uns, in Whakapapa zu bleiben und übernachteten auf dem Campingplatz des Holiday Parks.

In der Nacht setzte dann wie erwartet Regen ein und es hörte auch vorerst nicht wieder auf. Am Morgen kühlte es deutlich ab. Als wir losfuhren, war alles verhangen und wir sahen keine fünf Meter weit. Wir waren beide so froh, nicht auf der Wanderung zu sein! Als alternatives Schlechtwetter-Programm suchten wir uns Waitomo aus. Der winzige Ort liegt in der King Country Region südlich von Hamilton und ist für seine vielen Kalksteinhöhlen voller Glühwürmchen bekannt. Wir quartierten uns im gemütlichen Juno Hall Hostel ein, kochten etwas Leckeres und kämpften uns durch das riesige und leider enorm teure Tourenangebot. Wir waren uns schnell einig: Es sollte keine nasse Tour mit Tubing, Canyoning u.ä. werden. Bei dem vielen Regen war das Risiko ziemlich hoch, dass die Touren wegen zu hohem Wasserstand abgesagt werden müssen. Vielmehr interessierte uns die Abseiltour für 360 NZD = 240 CHF pro Person. Ein extrem teurer Spass... Willkommen in Neuseeland. Wir fanden zum Glück ein Last-Minute-Angebot im Internet und zahlten 30 % weniger! Deal!

Die Lost World Tour bestand aus 100 Meter Abseilen in eine Höhle runter, in die Höhle reinklettern, Glühwürmchen bestaunen und zum Schluss an einer 30 Meter langen Eisenleiter wieder aus der Höhle rausklettern. Da ich etwas Höhenanst habe und sowas noch nie zuvor gemacht hatte, bekam ich es dann mit der Angst zu tun. Kurz bevor es los ging, verliess mich beinahe der Mut und es kostete mich viel Überwindung, trotzdem mitzufahren. Aber die Organisation, der Guide und die Ausrüstung waren so professionell, dass ich mich zu keiner Zeit unsicher fühlte. Ich überwand meine aufsteigende Panik und genoss es sehr! Wir seilten uns in eine wundervoll grüne Schlucht ab, wo tief unter uns ein kleiner Fluss rauschte. Ein tolles Erlebnis. Und die vielen Glühwürmchen in der dunklen Höhle waren wunderschön anzuschauen.

Wir hatten noch zwei volle Tage, bis wir mit unserem Tongariro Treck starten sollten. Am nächsten Morgen regnete es nur noch vereinzelt und wir fuhren durch hügelige Landschaften, meist auf Schotterpisten von Waitomo rüber an die Westküste und an der Tasmanischen See runter nach New Plymouth. Dort nahmen wir den Surf Highway und fuhren auf der Taranaki-Halbinsel bis nach Ohawe, wo wir für die Nacht ein nettes Plätzchen auf dem Beach Camp fanden. Der wilde Küstenabschnitt mit dem schwarzen Sandstrand hat uns da besonders gut gefallen. Weiter ging es via Stratford über den Forgotten World Highway, eine wirklich vergessene, dreistündige Strecke durch schönstes Niemandsland.

Und schon waren wir wieder zurück in Whakapapa Village. Der kleine Ort empfing uns mit strahlendem Sonnenschein und einem herrlichen Blick auf die umliegenden Vulkane. Wir waren bereit und freuten uns auf den Tongariro Northern Circuit.

Abseiling


Höhling

Stranding

Sonnenuntergänging

Forgotten World Highwaying

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