Iquitos, Peru - 1. bis 5. Juli 2015

(Video)

Es war schon 8 Uhr, als wir in Iquitos endlich von Bord durften. Die Mototaxis standen schon Schlange, wir nahmen gleich das erste und los ging's. Mein allererster Eindruck: wir sind hier in Bangkok. Es ist heiss, stickig, es wimmelt von TukTuks, überall Streetfood- und Marktstände - ein farbenfrohes, lautes Gewusel. Iquitos. 400'000 Einwohner. Am Amazonas. Nur auf dem Luft- oder Wasserweg zu erreichen. Mich hat die Stadt auf Anhieb begeistert und in ihren Bann gezogen. Unterwegs im TukTuk ist dann zweimal der Motor abgesoffen und zum Schluss verlangte der Fahrer stinkfrech 15 Soles (CHF 4,50) und damit den dreifachen Preis, dieser Halsabschneider! Hat uns mal wieder einer über den Tisch gezogen! Bis wir das realisiert hatten, war das Mototaxi schon weg. Naja, wir sprechen hier von ein paar Franken, aber es geht ums Prinzip! Kurz das angedachte Hostal aufgesucht, Gepäck abgeladen und ab zum Frühstücken. Gleich um die Ecke gabs ein Bistro mit dem besten Frühstück seit Monaten. Lecker Baquette und Gipfeli - und richtigen Kaffee! Wir waren happy und ab da jeden Tag mindestens einmal im Bistro.

Wir hatten kurz überlegt, von Iquitos nochmal ein paar Tage in den Regenwald zu fahren. Aber es lief recht harzig. Von der angefragten Finca erhielten wir keine Antwort und die anderen Lodges waren uns zu esoterisch oder zu stark Ayahuasca-orientiert. Ach ja... Ayahuasca... dieser halluzinogene Pflanzensud soll Körper und Geist reinigen und einen in höhere geistige Dimensionen bzw. in Trance versetzen. Zusammen mit Voodoo und Coca omnipresent in dieser Stadt. Keiner, der nicht davon spricht oder deswegen hier ist. Wir begegnen dem Ganzen sehr skeptisch und mit gemischten Empfindungen. Einerseits wissen wir schlicht zuwenig darüber, andererseits hat die Anwendung unter Aufsicht von (selbsternannten...?) Schamanen eher bedenkliche Auswirkungen auf den Menschen. Wir lassen da mal schön die Finger davon. Aber die spirituellen Schwingungen kriegen selbst wir als dafür kaum zugängliche Wesen zu spüren. Wir beide hatten nachts ganz intensive Träume - meine handelten von so vielen vergessen geglaubten/gehofften Momenten meiner Teenagerzeit... es war dermassen real, dass mich die Gedanken daran nicht mehr losgelassen haben. Ich habe mich tagelang wie in einer Blase im Kreis gedreht... diese unfreiwillige Rückführung hat mich erst im Flieger Richtung Lima wieder losgelassen. Eigenartig und kräfteraubend. Aber ich will jetzt nicht mehr weiter darüber nachdenken.

Die Tage in Iquitos verbrachten wir mit kleinen Ausflügen in und ausserhalb der Stadt. So besuchten wir die Pilpintuwasi-Schmetterlingsfarm in Padre Cocha, wo auch noch andere Tiere untergebracht sind, die irgendwo illegal als Haustiere gehalten wurden und glücklicherweise entkamen. Zwischendurch schaute sich Sevi die letzten Spiele der Copa America an. Und der Markt im Stadtteil Belén war natürlich ein Highlight sondergleichen.... hier kriegt man einfach alles! Vor allem alles, was illegal ist... Tukan- und Schildkrötenfleisch, Schlangen- und Krokodilleder, präparierte Affenköpfe und, und, und.... der weitläufige Markt ist an Düften, Gestank, Farben und Skurrilem nicht zu überbieten. Ein unvergleichliches teils befremdliches Erlebnis. Zwischenzeitlich hatte ich mich auch noch erkältet und so lief weiter nicht viel mehr. Wir schlenderten durch das quirllige Iquitos, unterhielten uns mit mehr oder weniger interessanten Leuten und planten unsere Weiterreise nach Huaraz. 5 volle Tage in dieser Stadt waren dann auch mehr als genug und wir freuten uns auf angenehmere Temperaturen.

Frühstück im Amazon Bistro

am Malecón

Blick auf den Amazonas

Besuch der Pilpintuwasi-Schmetterlingsfarm

Äffchen im Schutzpark

roter Ara im Schutzpark

Rückfahrt von Padre Cocha nach Iquitos

Ankunft am Hafen Bellavista - Nanay, Iquitos

Hafen Bellavista - Nanay, Iquitos

am Plaza de Armas

Casa de Fierro, entworfen von Gustave Eiffel

Haupttransportmittel: Mototaxi

quirrliges Iquitos

Markt Belén

Markt Belén

Markt von Belén

Markt von Belén

Flug von Iquitos nach Lima

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