Ciudad Perdida, Kolumbien - 21. bis 25. März 2015

(Video)

Im Büro von Expotur warteten noch drei andere Pärchen mit uns auf den Start. Krista und Aleksi aus - dreimal dürft ihr raten - Finnland, Rachel und Jeff aus den Staaten sowie Aadesh und Jonathan aus UK. Letzterer hat mit seinem trockenen, britischen Humor die Gruppe von Anfang an blendend unterhalten. Dann wurden wir auch schon von Diego, unserem Guide für die nächsten Tage, abgeholt. Wie wir den Forum-Beiträgen im Internet entnehmen konnten, erwartete uns eine anstrengende 5-tägige Trekkingtour zu der sagenumwobenen, verlorenen Stadt, der Ciudad Perdida, mitten im Dschungel der Sierra Nevada.

Per Offroader ging es in rund zwei Stunden zum Ausgangspunkt der Wanderung nach El Mamey. Beim Anstieg trat plötzlich Rauch aus der Kühlerhaube unseres Vehikels und wir sprangen alle aus dem Auto. Nach einer halben Stunde konnte der Schaden "behoben" werden. Was genau das Problem war, wusste keiner. Es hat halt einfach nicht mehr geraucht - und weiter ging's. In El Mamey gab es dann erst mal Mittagessen und wir konnten zusehen, wie die Maultiere mit unserem Proviant beladen wurden. In rund 4 Stunden sind wir dann zum Camp 1 gewandert. Der steile Aufstieg unter der gleisenden Sonne war heftig und wir freuten uns, dass im Camp kühles Bier gekauft werden konnte und dass wir uns in einem wunderschönen Natur-Pool des Rio Buritacas erfrischen konnten. Am Abend hat uns Diego noch von den 4 "Bonanzas" der Region erzählt. Während der ersten Boomzeit (1960-1980) wurde in der Region auf den Plattformen der Stadt Marihuana angebaut. Dann folgten Grabräuber und zu "guter" Letzt die Kokainproduktion. Alle diese 3 Blütezeiten haben die falschen Leute angezogen und führten zu blutigen Kriegen. Mit der vierten Bonanza, dem heutigen Öko-Tourismus, soll dieser Teufelskreis durchbrochen werden.

Tagwache am zweiten Tag war um 06.00 Uhr. In 7 Stunden ging's via Camp 2 (wo es Mittagessen und ein Bad im Fluss gab) zum Camp 3. Die Vegetation änderte sich am Nachmittag schlagartig und wir kämpften uns durch dichten Dschungel voran. Im Camp 3 war das Bier nicht mehr ganz so kühl und sauteuer (1 Dose ca. CHF 1.80 sapperlott). Auch hier konnten wir baden.


Am dritten Tag mussten wir nach einem Kilometer "nur" noch die ca. 1'000 ungleichmässigen Stufen zur Ciudad Perdida hochsteigen. Die Stufen zu erklimmen und dann die Ruinenstadt zu betreten war ein mystischer Moment. Die Stadt besteht aus etwa 200 ovalen und runden Terrassen, die teils durch steile, teils durch ebene Steinwege miteinander verbunden sind, wobei der Höhenunterschied der einzelnen Terrassen bis zu zwölf Meter beträgt. Der heute freigelegte Teil der alten Stadt liegt zwischen 900 und 1200 m über Meer. Wir hatten das Glück, als erste Gruppe anzukommen. Diego hat dann der amerikanischen Dauerbeschallung den Stecker gezogen, indem er die Gruppe gebeten hat, für ein paar Minuten die Augen zu schliessen und die Ruhe zu geniessen. Das war der beste Moment. Nur das Vogelgezwitscher, der Wind und tief im Tal das rauschen des Rio Buritaca. Wir hatten viel Zeit zum Besichtigen der Ruinen. Danach ging es zum Essen zurück ins Camp 3 und danach weiter zum Camp 2, wo wir wieder unsere Feldbetten bezogen.
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Am vierten Tag wurde es dann gemütlicher. Wir sind am Morgen zurück ins Camp 1 gewandert und haben uns vor Mittag von Rachel, Jeff, Jonathan und Aadesh verabschiedet, welche noch am selben Tag nach Santa Marta zurück sind. Wir konnten im herrlichen Pool des Rio Buritaca entspannen, eine Kaffeeplantage besichtigen und in der Hängematte ausruhen. Herrlich nach den Strapazen der vergangenen Tage. Für Rapha kam die Pause auch gelegen, da sie sich im kühleren Camp 3 wohl etwas erkältet hat und sich fiebrig fühlte. Damit ging es ihr immer noch besser, als den drei anderen aus unserer Gruppe, die voll den "Toutesuiter" hatten.

Am letzten Tag konnten wir bis acht Uhr ausschlafen und sind danach gemütlich nach El Mamey zurück gewandert, wo Fahrer und Essen schon auf uns gewartet haben.

Die Wanderung wird ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Wir hatten eine kleine Gruppe mit netten Leuten und einen super Guide und auch das Essen war abwechslungsreich und sehr lecker. Die Natur und die Ciudad Perdida waren einfach wunderschön und jeden Tropfen Schweiss wert.

Sierra Nevada de Santa Marta

unser Guide Diego

Camp 1

Camp 2

Kogi-Dorf

einzige Brücke über den Rio Buritaca


Rio Buritaca


Bambus (!!)

into the Jungle

Kogi-Jungs beim Fussball

erste Ermüdungserscheinungen...

da hilft nur noch dehnen....

Ankunft im Camp 3: nur noch 1 km bis zur Ciudad Perdida!

steiler Aufstieg zur Ciudad Perdida

und es wird noch steiler...

endlich oben: Situationsplan der Ciudad Perdida



Kogi-Indianer

uralter Mörser 

Diego hält uns mit Süssigkeiten bei Laune :-)

unsere Gruppe

Erholung am Pool (Rio Buritaca) 
neuer Freund will gefüttert werden

ganz schön frech!

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